Der Psychiater Wilhelm Reich sprach davon, dass wir uns im Laufe unsres Lebens verschiedene Panzer anlegen - so wie eine Ritterrüstung - um uns vor emotionalem Schmerz zu schützen. Ins englische übersetzte er den Begriff in „armour" oder auch „body-armour".

Diese Verpanzerungen bleiben oft be­stehen, auch wenn die Auslöser schon längst der Vergangenheit angehören. So eine Rüstung hat dann ihren eigent­lichen Sinn verloren und statt uns zu schützen, hindert sie uns jetzt, uns frei zu bewegen, tatsächlich alles zu fühlen. Reich und seine Schüler, allen voran Alexander Lowen haben Methoden erarbeitet, diese Panzer wieder zu lösen: man spricht dann vom Dearmorning.

Eine Dearmouring-Session beginnt mit einem Vorgespräch, bei dem wir erkunden, was dich veranlasst hat, so eine Sitzung zu buchen.

Wir sprechen über deine Probleme, deine Erwartungen und natürlich auch über deine Grenzen.

Ich erkläre dir, was ich tun werde und was du tun musst, damit das Dearmouring erfolgreich sein kann.

Wir stimmen uns mental aufeinander ein und ich beginne meistens damit, deinen gesamten Körper zu berühren, so dass du dich wohlfühlst und dein Körper sich "öffnen" kann.

Beim Dearmouring spüren wir die Stellen im Körper auf, die sich durch ein Gefühl von Schmerz, Stechen, Brennen, Kribbeln aber auch Taubheit von ihrer Umgebung unterscheiden.

Für mich als den Praktiker fühlen sich solche Stellen oftmals auch anders an als ihre unmittelbare Umgebung: bei manchen nehme ich in meinen Fingerspitzen ein Kribbeln, Stechen, Pulsieren oder Wärme/Kälte wahr. Aber manchmal bin ich ganz auf deine eigene Wahrnehmung angewiesen. Haben wir so eine Stelle aufgespürt, wird sie behandelt und oft lösen sich solche Verpanzerungen schon in der ersten Sitzung auf. Manche sind hartnäckiger und brauchen mehr als eine Sitzung.

Die Zervix sammelt geradezu immer wieder neu solche Verpanzerungen, sie sollte also regelmäßig entpanzert werden.

Ist dann der Panzer gelöst, die alten Gefühle von Schmerz, Angst etc. erlöst, können neue angenehme Gefühle viel besser wahrgenommen werden.
Welche Stellen das sein werden, hängt von der Art deiner Beschwerden ab.

Wir haben meist viele Panzer in den Genitalien und/oder im Analbereich angelegt, aber es ist natürlich auch ein Dearmouring möglich, ohne diese Regionen zu berühren. Ich achte immer deine Grenzen.

Gegen Ende unserer Sitzung werde ich dich dann noch einmal zärtlich und liebevoll am gesamten Körper berühren und du erhältst Zeit, in dich hinein zu spüren und wieder zu dir in dein Alltagsbewustsein zu kommen.

Wenn du magst können wir anschliessend über deine Erlebnisse während der Session sprechen.